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ZfMK Aktuell 09-2022

05. September 2022

Wussten Sie schon, dass ...

… ein Schimmelpilz die Existenz unserer Banane gefährdet? Und zwar von dem Schimmelpilz Fusarium oxysporum f.sp. cubense. Dieser Pilz befällt aus dem Erdboden heraus die Wurzeln der Bananenstauden, bis die gesamte Pflanze letztendlich abstirbt. Diese durch Fusarium oxysporum f.sp. cubense ausgelöste sogenannte „Panamakrankheit“ wurde im Jahr 1992 in Südostasien (wieder)entdeckt und verbreitet sich seitdem auf der ganzen Welt. In einigen Ländern hat dieser Pilz bereits Zehntausende Hektar der Plantagen unserer beliebten Dessertbanane „Cavendish“, die zu 99 Prozent in Deutschland verkauft wird, vernichtet. Doch warum ist diese Bananensorte so anfällig gegenüber diesem Schimmelpilz?

Die Leidensgeschichte der Dessertbanane liegt schon mehr als 100 Jahre zurück. Damals war die Bananensorte „Gros Michel“ bis in die 1950er Jahre die erste und bedeutendste Exportbanane weltweit. Ursprünglich stammt diese Sorte aus Südostasien und wurde im Jahr 1879 durch den Seekapitän Lorenzo Dow Baker, der später die Firma „Boston Fruit Company“ gründete und heute Teil der „Chiquita Brands International“ ist, nach New Jersey gebracht, woraufhin die Banane an Beliebtheit gewann und großflächig angebaut wurde. Da die Kultivierung der Bananenstauden vegetativ erfolgt, also durch die Ausbildung von Schösslingen, die mit der Mutterpflanze genetisch identisch sind und es daher keine genetische Variation besteht, ist die Banane auch nicht in der Lage durch genetische Mutationen natürliche Resistenzen gegen den Pilzbefall auszubilden. Fusarium oxysporum f.sp. cubense vernichtete daraufhin seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis ca. 1960 einen Großteil der Plantagen.  

Um dem Problem Herr zu werden, wurde die „Gros Michel“ schließlich durch die aus Vietnam stammenden Sorte „Cavendish“ ersetzt, die gegen die Panamakrankheit resistent war. Aufgrund ihrer niedrigeren Wuchshöhe ist sie auch gegenüber Stürmen beständiger und kann dichter gepflanzt werden, weshalb die Ernteerträge verdoppelt werden konnten. Jedoch wurde die „Cavendish“ später ebenfalls von einer neuen Variante der Panamakrankheit befallen. Zur geringen genetischen Vielfalt der sterilen Bananenpflanze gibt es noch ein weiteres Problem: Auf den schon infizierten Böden können keine neunen Bananen mehr angepflanzt werden, da die Fusarium-Sporen jahrzehntelang in der Erde verbleiben und wieder auskeimen können. Außerdem gibt es bisher kein wirksames Bekämpfungsmittel, an dem jedoch Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten. Ein Fokus liegt hierbei in der Gentechnik. Einem Forschungsteam ist es beispielsweise gelungen, ein Gen aus wilden Bananenpflanzen in das Genom der „Cavendish“ einzufügen, um eine Resistenz gegen Fusarium oxysporum f.sp. cubense zu entwickeln, bisher mit Erfolg. Weitere Studien zur Rettung der Banane dauern an.

www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/bedroht-ein-pilz-die-existenz-unserer-banane/
www.biologie-seite.de/Biologie/Gros_Michel

Modifying Bananas: From Transgenics to Organics? James Dale *, Jean-Yves Paul, Benjamin Dugdale and Robert Harding, 2017

05. September 2022

Bild des Monats:

Fusarium oxysporum

 

1. Dezember 2021

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17. September 2021

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12.11.2021
Experten der ZfMK liefern Beiträge zu den Themen:
Stellenwert und Fallstricke der mikrobiologische Probengewinnung
Die Top 10 der Innenraum-relevanten Pilze

9. Hamburger Fachtagung: Schimmelpilze in Innenräumen
30. September 2021
Hier halten Experten unseres ZfMK Team einen Vortrag zum Thema:
Schimmelpilze in Umwelt und Medizin – Zwischen Wahn und Wissenschaft

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