Umwelt:
Wasseranalytik

Neben Planung und Probennahme gehören mikrobiologische und chemische Analysen zu unserem Portfolio.

Mehr lesen

Umwelt:
Umweltanalytik

Experten bearbeiten das gesamte Probenspektrum aus Krankenhäusern, Arztpraxen, Innenräumen und Umgebungsuntersuchungen.

Mehr lesen

Analyse von Trinkwasser, Warmwasser-, Schwimm- und Badewasserproben

  • Ortsbegehung und qualifizierte Unterstützung bei der Probenahmeplanung von Trinkwasser, Warmwasser sowie
  • Schwimm- und Badewasser
  • Durchführung der Probenahme durch zertifizierte Probenehmer gemäß DIN EN ISO 19458 zur mikrobiologischen Untersuchung von Warm- und Kaltwasser nach der TrinkwV sowie Probenahme von Schwimm- und Badebeckenwasser zur
  • Untersuchung gemäß DIN 19643
  • mikrobiologische und chemische Wasserprobenanalyse
  • Ergebnisbewertung
Präanalytik, Methodendurchführung und Bewertung
Grundlagen

Egal ob Eigentümer, Immobilienverwaltung, Arztpraxis, Krankenhaus, oder Privatperson: Organisation und Durchführung der Probenahmen erfolgen immer in enger Absprache zwischen dem Betreiber der Anlage, der zuständigen Behörde und dem Labor. Auf diese Weise gewährleisten wir aussagekräftige und rechtssichere Prüfberichte bei Routineuntersuchungen im Rahmen der behördlichen Überwachung oder bei der Untersuchung von Einzelproben.

Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland. Eine korrekte und reproduzierbare Probenahme ist dabei in jedem Fall die Voraussetzung für eine valide Laboranalytik. Probenahmen wie Analysen finden daher im gesetzlich regulierten Bereich statt. Die Entnahme von Trinkwasserproben nach Trinkwasserverordnung erfolgt dabei ausschließlich durch stets aktuell geschulte und in das QM-System des Labors eingebundene Mitarbeiter.

Die Entnahme von mikrobiologischen Trinkwasserproben wird dabei gemäß DIN EN ISO 19458:2006 durchgeführt, in der in Abhängigkeit von der Fragestellung drei verschiedene Vorgehensweisen unterschieden werden:

Untersuchungszweck a) Untersuchung der Qualität des Wassers, wie es vom Versorger geliefert wird:
Die Probe wird üblicherweise direkt hinter dem Wasserzähler an einem eigens hierfür eingerichteten Entnahmeventil entnommen. Eventuell anhaftende Kalkablagerungen und Schmutz werden zunächst mechanisch entfernt. Die Armatur wird dann mehrfach voll aufgedreht und wieder geschlossen, um festsitzende Verschmutzungen zu lösen und schließlich durch Abflammen desinfiziert. Falls dies nicht möglich ist, wird innen und außen mit Ethanol desinfiziert. Dann wird der Hahn halb aufgedreht - dabei muss nach thermischer Desinfektion ein deutliches Zischgeräusch zu hören sein - und das Wasser bis zur Temperaturkonstanz abfließen gelassen. Die Temperaturmessung erfolgt hierzu im laufenden Wasserstrahl.

Nach Erreichen der Temperaturkonstanz wird die geöffnete Flasche in den Wasserstrahl (bleistiftdick) gehalten und zu 5/6 gefüllt. Dabei darf weder die Entnahmearmatur mit der Flasche noch mit der Hand der Flaschenrand berührt werden. Zur Bestimmung der Entnahmetemperatur wird unmittelbar nach Abfüllen der Probe Wasser in ein separates Gefäß gefüllt.

Untersuchungszweck b) Untersuchung des Wassers in der Installation:
Die Vorgehensweise ähnelt dem Verfahren nach Zweck a). Die Entnahmearmatur wird aber vor der eigentlichen Probenahme nicht mehrmals geöffnet und verschlossen. Nach dem Abflammen (der Desinfektion) wird die Armatur nur minimal gespült. Das Füllen der Flasche erfolgt wie bereits unter Zweck a) beschrieben. Zur Temperaturmessung wird unmittelbar nach dem Abfüllen der Probe Wasser in einen separaten Becher gefüllt.

Untersuchungszweck c) Untersuchung des Wassers, wie es verbraucht wird:
Das Wasser wird ohne jegliche Maßnahme an der Entnahmearmatur direkt entnommen und die Temperatur in einem separaten Gefäß gemessen.

Die systemische Untersuchung der Trinkwasserinstallation auf Legionellen ist bei Großanlagen verpflichtend, wenn Wasser im Rahmen einer öffentlichen oder gewerblichen Nutzung abgegeben wird und Entnahmestellen vorhanden sind, an denen Aerosole entstehen können. Als Großanlagen gelten dabei gemäß Trinkwasserverordnung Anlagen mit einem Volumen des Trinkwasser-Erwärmers oder Speichers von mehr als 400 Litern oder mit einem Leitungsinnenvolumen zwischen Erwärmer und letzter Verbrauchsstelle von mehr als drei Litern. In der Regel steht eine Untersuchung alle drei Jahre an.

Bei der Untersuchung auf Legionellen sind neben der Trinkwasserverordnung und der DIN EN ISO 19458 die Vorgaben der Technischen Regel DVGW W551 sowie die jeweils aktuelle Empfehlung des Umweltbundesamtes zu beachten.

Das Vorgehen für die Probenahme zur Untersuchung auf Legionellen entspricht dem für die Probenahme zur Untersuchung für Untersuchungszweck b). Man lässt allerdings vor der Füllung der Flasche genau 1 Liter Wasser in einen Messbecher ablaufen, füllt dann die Flasche und misst die Temperatur (Entnahmetemperatur). Dann wird Wasser ablaufen gelassen, bis die Temperatur nicht weiter steigt. Diese Temperatur wird erneut in einem separaten Gefäß gemessen und als Maximaltemperatur dokumentiert.

Die Proben sollten vor Verbrauchsspitzen oder nach Ruhephasen der Wasserversorgung für die routinemäßige Untersuchung am selben Tag an folgenden Stellen genommen werden:

  • Austritt aus Trinkwasser-Erwärmer oder -Speicher
  • Eintritt der Zirkulationsleitung in den Trinkwasser-Erwärmer oder -Speicher
  • Eine Probe pro Steigstrang an der weitesten entfernten Stelle
  • Ggf. zusätzliche Entnahmen in Risikobereichen sowie bei weitergehenden Untersuchungen und im Rahmen der Risikoanalyse sowie in Krankenhäusern gemäß den Vorgaben des Gesundheitsamtes und/oder des Krankenhaushygienikers

Proben zur Analyse von chemischen Parametern werden als Zufallsstichprobe oder als gestaffelte Stagnationsprobe gemäß der Empfehlung des Umweltbundesamtes vom 18. Dezember 2018 „Beurteilung der Trinkwasserqualität hinsichtlich der Parameter Blei, Kupfer und Nickel“ entnommen. Die zur Probenahme verwendeten Gefäße und die entsprechende Konservierung werden gemäß DIN ISO 5667-5:2012 ausgeführt.

Die Probenahme von Schwimm- und Badebeckenwasser wird inklusive der Bestimmung der Vor-Ort-Parameter gemäß DIN EN ISO 19458:2006, DIN 19643:2012 und DIN ISO 5667-5:2012 durchgeführt. Hierbei werden Zapfproben (Reinwasser, Rohwasser, Füllwasser, Filtrat) und Schöpfproben (Beckenwasser) entnommen.
 

Probenahmezwecke bei mikrobiologischen Zapfproben gemäß DIN EN ISO 19458

Anlage und Auswertung

Anlage und Auswertung erfolgen mittels folgender in der in der Trinkwasserverordnung und in DIN 19463:2012 vorgegebenen und selbstverständlich akkreditierten Verfahren.
 

  • Escherichia coli/Coliforme
DIN EN ISO 9308-1:2017-09
  • KBE 22°C/36°C
TrinkwV §15 (1c)
  • Enterokokken
DIN EN ISO 7899-2:2000-11
  • Pseudomonas aeruginosa
DIN EN ISO 16266:2008-05
  • Legionella species
ISO 11731:2017-05, UBA Empfehlung 12/2018

Schwermetallgehalte werden mittels ICP-MS gemäß DIN EN ISO 17294-2 ermittelt. Zur Analyse weiterer chemischer Parameter stehen ebenfalls akkreditierte Methoden zur Verfügung.

Lagerung und Transport

Lagerung und Transport von Wasserproben werden gemäß DIN EN ISO 19458:2006 gekühlt und lichtgeschützt durchgeführt. Warm- und Kaltwasserproben werden getrennt voneinander transportiert. Unser validiertes Transportsystem gewährleistet dabei einen Temperaturbereich von 2–8 °C über mehr als 8 Stunden.

Die Proben werden in der Regel unmittelbar nach Ankunft im Labor weiter verarbeitet. Ist eine Lagerung unumgänglich, erfolgt diese bei mikrobiologischen Proben für maximal 24 Stunden (Legionellen 48 h) bei 3-8 °C. Proben zur chemischen Analyse werden bei 1-5 °C gelagert.

Prüfberichterstellung und -übermittlung

Prüfberichte erhalten Sie bequem und zeitnah nach Abschluss der Analysen per Mail und/oder per Post. Bei Grenzwertüberschreitungen erfolgt auf Wunsch eine Vorabinformation.

Zur Ergebnisübermittlung von Trinkwasserbefunden an die zuständigen Behörden stehen verschiedene geeignete Plattformen, wie TEIS (Trinkwasserdatenerfassungs- und Informationssystem, NRW) und TWIST-Web (Rheinland-Pfalz) zur Verfügung.